10. bis 16.03.2011 Chiclayo, Trujillo Peru

17 03 2011

10. und 11.03.2011 Mal ausruhen

Also erstmal die Bitte um Verständnis, dass ich wegen des Diebstahl meiner Kamera erstmal keine Bilder in Städten oder von Menschenansammlungen mehr machen werde.

So, eigentlich wollte ich mir ja möglichst schnell die Schätze von Sipan ansehen. Dafür muss man allerdings aus Chiclayo raus und Chiclayo ist wiedermal so eine typische Stadt die einen gefangen hält. Auch wenns hier nicht schön wirklich schön ist.

Chiclayo ist völlig chaotisch und obwohl das Stadtzentrum im Schachbrettmuster angelegt ist schaffe ich es nicht mich hier zu orientieren und verirre mich hier ständig. Hier sieht wirklich alles gleich aus. Jede Straße, es gibt kleinere und größere, es fehlen an vielen Ecken die Straßenschildern und selbst die Kirchen und Paläste bieten nur unzureichend Orientierungsmöglichkeiten, da sie alle gleich aussehen.

Am Donnerstag, der Tag nach dem ich beraubt wurde, wache ich morgens auf und irgendwas hält mich den ganzen Tag davon ab, aus dem Hotel zu gehen. Ich gehe nur mal kurz raus um zu essen. Dennoch genieße ich meinen Tag. Ich habe ein gutes, wenn auch nicht schönes Hotelzimmer. Es ist sauber und seit langem habe ich mal wieder ein Hotel, auf dessen Boden keine Tiere angesiedelt sind. Internet funktioniert auch einigermaßen zuverlässig und so verbringe ich den halben Tag damit die versäumten Lindenstraßen Folgen zu gucken.

Irgendwann schalte ich mal den Fernseher ein und zappe mich durch die Programm. Ich kanns kaum glauben, ich bekomme Deutsche Welle TV. Erstmalig nach Abreise empfange ich deutsches Fernsehn. Also versuche ich erstmal wieder einigermaßen auf den aktuellen Stand zu kommen.

Am Donnerstag kommt die Erschöpfung der langen Fahrt voll durch. Gegen 14:00 Uhr schlafe ich ein und werde erst gegen 19:00 Uhr wieder wach. Oder auch nicht, denn ich schaffe es noch ein paar Stunden fern zu sehen, schlafe dann gegen 22:00 Uhr wieder ein um am Freitag gegen 10:00 Uhr wieder aufzuwachen. Es ist fast wie eine eigene Wohnung hier. Ich habe sogar Telefon auf meinem Zimmer, das zweimal am Tag klingelt. Um 12:00 Uhr werde ich gefragt ob ich noch einen Tag bleiben möchte und dann werde ich nochmal angerufen, ob die Reinigungskraft mein Zimmer putzen kann. Zunächst klingelt es nur zweimal täglich.

Für Freitag habe ich mir dann vorgenommen ins Museum zu fahren. Allerdings schaffe ich es auch am Freitag nicht, weil ich erst ziemlich spät in die Hufen komme. Nach dem Frühstück, gehe ich dann zum Frisör, ist mal wieder dringend nötig. Inzwischen sind die Haare so lang, dass die Scheere und nicht mehr der Langhaarschneider zum Einsatz kommt. So ganz habe ich den Diebstahl noch nicht verarbeitet. Meine Aufmerksamkeit ist viel stärker auf das Gewusel um mich herum gerichtet, als auf das was ich eigentlich will. Also verlaufe ich mich wieder mal, dass bei einer Strecke, die ich eigentlich schon gut kennen sollte. Einmal werde ich versehentlich von hinten angerempelt (passiert hier schonmal, die Straßen sind voll mit Leuten und die Gehwege eng sind) und habe gleich wieder den vollen Adrenalinkick im Körper und die geballte Fast in der Hosentasche. Schaffe es jedoch noch rechtzeitig und fange mich wieder. Dennoch! Irgendwie ist das jetzt ein Scheissgefühl, nach dem Diebstahl.

Gegen Mittag ziehe ich mich wieder zurück und schaue mir auf Deutsche Welle TV die Bilder des Erdbebens aus Japan an, gleichzeitig laufen diverse Live Ticker übers Internet, damit ich auf dem laufenden bin. Immerhin halte ich mich in der Nähe der Pazifikküste auf und habe kein Interesse völlig uninformiert von einer Tsunamiewelle weggespült zu werden. Erst denke ich Entwarnung, dann lese ich von den Nachrichten, das Chile und Ecuador den Notstand ausgerufen haben. Und was liegt küstentechnisch genau dazwischen? Genau – Peru. Und da bin ich. Allerdings ist eher von Galapagos und den Osterinseln die Rede, also nicht das Festland. Dennoch ich halte mich auf dem Laufenden.

Trotzdem gehe ich heute noch vor die Tür. Ich wollte mich mal von einigen Klamotten trennen. Viele Kleidungsstücke sind völlig verschmutzt, kaputt oder haben sich einfach nicht rentiert. Ich will Nachmittags neue Sachen kaufen gehen, insbesondere brauche ich mal neue Unterhosen, ich will weg von T-Shirts und zwei kurzärmlinge Hemden kaufen und ein paar ärmellose T-Shirts. Kein Problem denke ich mir, so läuft hier jeder herum. Unterhosen bekomme ich ohne Probleme. Aber dann war es das auch schon. Ich renne durch sämtliche Läden in der Stadt, dann noch über einen Markt auf dem ausschließlich Klamotten gehandelt werden. Hier gibt es alles. Normale Klamotten. Reizwäsche, Umstandswäsche, ja sogar schwangere Schaufensterpuppen und und und. Mit einer kleinen Einschränkung. Die Konfektionsgröße geht bis M, gelegentlich gibt es auch noch eine kleiner L Größe. Nichts was passt! Dabei habe ich kräftig an Bauchumfang verloren. Ich denke mir, versuch es mal in der westlich geprägten Shoppingmal, nehme mir ein Taxi und werde enttäuscht. Entweder sind die Hemden völlig überteuert (Markenware kostet hier mehr als in Deutschland) oder wieder das Problem mit der Größe. Irgendwie ist hier sowas wie ein Ausverkauf und ich werde fündig. 2 überteuerte Hemden, zum Preis von einem. Also bezahlbar! Auch die Qualität stimmt. Das dumme! Ich finde nur ein Hemd in meiner Größe. Also kann ich das Angebot nicht nutzen und kehre ohne Klamotten wieder ins Hotel.

12.03.2011

Heute werde ich dann fündig. Zwei Hemden bekomme ich und sortiere gleich ein paar alte Sachen aus. Dann gehe ich noch ein bisschen spazieren, dass war es dann auch. Ich erkundige mich bei der Rezeptionsdame, wie ich am besten nach in Museum von Sipan komme. Der Reiseführer verwirrt mich mehr als er mir hilft. Ich muss in einen kleineren Nachbarsort nach Lambayeque, dorthin soll es mit dem Sammeltaxi gehen. Alles klein Problem, wüsste ich nur wo die Sammeltaxis abfahren. Die Rezeptionsdame will es mir auch nicht erklären. Es sei zu kompliziert, wenn auch nicht weit. Also frage ich, was ein Taxi zum Abfahrtsort kosten würde. Das sagt sie mir auch nicht. Macht mir jedoch folgendes Angebot, sie will mir jemanden organisieren, der mich umsonst dorthin führt. Auch gut, wenn auch ein wenig ungewöhlich. Abends, ich sitze mit einer Flasche Wein auf dem Zimmer, schlage mir die Zeit im Internet und Deutsche Welle TV tot, klingelt mein Telefon. Die junge Rezeptionsdame ist am Telefon. Ich gehe zur Rezeption und erfahre, dass es nicht geklappt hat, aber kein Problem, denn zeigt mir höchstpersönlich den Weg. Ich soll um 9:00 Uhr bei der Ecke am Hotel warten. Ich denke mir noch nichts weiter.

13.03.2011

Ich stehe zeitig auf, was mir einigermaßen schwer fällt und verlasse pünktlich gegen 9:00 Uhr das Hotel. René die junge Rezeptionsdame steht bereits da und begrüßt mich freudestrahlend und landestypisch mit Küsschen. Dann geht’s auch gleich Richtung Collectivo. Ich werde von René ausgefragt. Ob ich verheiratet sei, ob ich Kinder hätte, womit ich mein Geld verdiene usw. Ich erfahre, René ist unverheiratet und hat eine einjährige Tochter. Am Collectivo angekommen stelle ich fest, den Weg hätte sie mir auch erklären können. Ich steige gleich ins Sammeltaxi und ab gehts nach Lambayeque wo sich das Museum befindet. Vor einigen Jahren wurde südlich von Chiclayo eine Grabkammer der Moche (vorgänger Kultur der Inkas) entdeckt. Die Fundstücke werden hier präsentiert. Der Heer von Sipan wußte zu leben. Eingekleidet komplett in Gold, mit Ausnahme der Sandalen, deren Sohle war aus Silber, wusste er fein zu leben. Allerdings stelle ich mir die Sachen auch ein wenig ungequem vor. Es gab jede Menge Gold und Keramik zu sehen und die Stücke wurden super präsentiert. Außerdem gab es einige Modelle von Sipan und einige rekonstruierte Gräber zu betrachten. Bei der Betrachtung der Fotos der Anlage, habe ich entschieden, da mus ich nicht mehr hin. Fotografieren durfte man nicht. Das Personal hat gründlich drauf geachtet, dass kein Besucher eine Kamera mitbringt. Zum Schluss gabs noch eine von riesigen Puppen nachgespielte Zeremonie.

Das andere ebenfalls sehr empfohlene Brüning Museum war geschlossen. Also bin ich anschließend wieder nach Chiclayo um die Zeit weiter tot zu schlagen. Morgen geht’s dann nach Trujillo. Als ich auf dem Zimmer sitze klingelt mal wieder mein Telefon. René hat ihren Dienst angenommen und will wissen, ob ich schon wieder zurück bin, wie es mir gefallen hätte und wie lange ich noch vorhätte zu bleiben und wann ich wieder nach Chiclayo kommen würde. Ihre Worte überschlagen sich, ich verstehe sie immer weniger. Ihr Kopf ist hochrot und sie grinst die ganze Zeit pubertär (ich schätze sie auf 20, vielleicht auch jünger) vor sich her. Ich sage, dass ich morgen abfahren möchte und voraussichtlich nicht wieder kommen würde. Dann frage ich, ob sie für mich herausfinden könnte, wann morgen die Busse abfahren. Sie greift sich gleich einen Zettel, telefoniert. Ich erhalte meine Antwort. Allerdings steht auf dem Zettel den sie mir zuschiebt nur ihre Emailadresse. Hmmm, daher also das merkwürdige Verhalten. Sie verfolgt also persönliche Absichten mir ihrer Hilfe. Wenn das so weitergeht siehts übel aus mit meinem weiteren Junggesellenleben. Abends kommt es dann ganz wild. Ich mache mir noch einen gemütlichen Fenrsehnachmittag. Es gelingt mir sogar zur gewohnten Zeit, nur halt mit Zeitverschiebung Lindenstraße zu gucken. Dann gehe ich relativ früh schlafen, weil man ja doch nichts machen kann. Dann bimmelt wieder mal das Telefon. René ist wieder dran und will irgendwas unwichtiges. Das geschieht pausenlos. Super nu, hab ich eine Rezeptionistin die sich aufs Stalking versteht. Aber was solls. Ich reise ja morgen ab.

14.03.2010

Ich stehe früh auf, gehe was essen, anschließend will ich meine Wäsche abholen. Pech gehabt. Die Wäsche ist noch nicht fertig. Ich möchte in 10 Minuten nochmal wieder kommen. Ich zurück ins Hotel. soweit es geht packe ich schonmal vor. Renè schiebt noch immer Dienst an der Rezeption. Ich sie ja nett und niedlich usw. Aber es nervt, wenn man nicht ohne Kommentar aufs Zimmer kann. Aber ich will nicht meckern. Irgendwie genieße ich es auch. René will dann meine Emailadresse haben. Die praktischste Erfindung seit Internet ist der Spamfilter, denke ich mir und gebe ihr meine Emailadresse. Erhalte im Gegenzug auch die Adresse des Busterminals. Auf dem Zimmer schalte ich dann TV ein während ich packe sehe ich auf Deutsche Welle TV die aktuelle Anne Will Sendung. Natürlich zum Thema Erdbeben in Japan und die Folgen für die Kernenegergie. Das ich mich von einigen Sachen getrennt habe macht sich bemerkbar. Auch als ich den Rest meiner Sachen zurückbekommen. Ich habe wieder Spiel beim packen und das Gewicht ist auch erheblich geringer. Schonmal ein Erfolgserlebnis. Nach Anne Will verlasse ich das Hotel. Natürlich nicht ohne von René gebührend verabschiedet zu werden.

Was ist das bloß hier in Peru. In jeder Stadt schiebt mir ein Mädel seine Emailadresse zu und baggert mich auf eine andere Art und weise an. Daran könnte ich mich gewöhnen.

Das Taxi bringt mich zum Busterminal. Die Busgesellschaft die René mir empfohlen hat, ist keine Erste Klasse Gesellschaft. Aber auch nicht dramatisch. Die Entfernung beträgt nur 3,5 Stunden fahrt und die Sitze sind bequem. Auch die Sicherheitschecks fallen wieder reichhaltig aus. Ich werde mi Metaldetektor abgescant, es piept und ich darf in den Bus. Das Häuschen zum Fahrer wird abgeschlossen und neben dem Fahrer steht während der ganzen Fahrt ein Sicherheitstyp mit Schusswaffe. Die Fahrt geht durch eine Dünenlandschaft. Teilweise sieht es aus wie in der Wüste, manchmal fährt der Bus durch Agrarland, aber teilweise sieht es auch auf wie auf eine Mülldeponie. Gelegentlich durchfahren wir Orte, die zum Teil einen sehr gespenstischen Eindruck machen. Teilweise sieht man auch alles zusammen.

Nach 3,5 Stunden Fahrt komme ich in Trujillo an. Der erste Taxifahrer kennt das Hostel nicht wo ich hin möchte. Aber immerhin kein Bescheisser, wie beim letzten mal. Er fragt einen Kollegen, der wiederum kennt das Hostel und fährt mich zum angemessenen Preis hin. Schnell einchecken. Nichts besonderes, aber endlich mal wieder ein Lonely Planet empfohlener Schuppen. Ich hoffe mal wieder einige andere Reisende zu treffen. Ich werde jedoch enttäuscht. Ich buche eine Tour für den nächsten Tag und hoffe, her auf einige andere Touristen zu treffen.

Danach gehe ich durch die Stadt. Trujillo hat mehr Sehenswürdigkeiten als Chiclayo. Jedoch werde ich heute gleich wieder von schrägen Typen angesprochen. Einer will mit mir sein Englisch verbessern und will mit mir saufen gehen. Alles klar Amigo, such Dir einen anderen Dummen! Ich wimmel ihn nach kurzer Zeit ab. Was garnicht so einfach ist. Die Gangster hier haben es raus, jemanden in ein Gespräch zu verwickeln. Unglaublich! Ein anderer versucht auf die plumpe Art mit mir ins Gespräch zu kommen. Er kommt mir entgegen, hebt die Hand zum Genossengruß und brüllt mich mit Heil Hitler an. Wie das zusamenpass frage ich mich, aber gehe einfach weiter. Er brüllt noch hinter mir her. Hey, where are you from, England, Francia, Alemania. Ich denke mir nur, das geht Dich einen Scheiss an, Hauptschache Du machst Dich vom Acker. Dann werde ich wieder mal von einem jungen Mädel verfolgt. Immerhin drückt sie ihren Wunsch klar aus. Sie will einen Soles von mir. Ich zeige mich hart, schon aus dem Grund, weil ich hier nicht zeigen will, wo sich mein Geld befindet. Aber der Ton in dem sie bettelt kann einen das Herz zerreissen. Profibettler!

Im Hotel sind keine anderen Reisenden.

15.03.2011

Heute fahre ich zur Tempelanlage Huaca de la Sol. Ich habe mich für eine geführte Tour entschieden. Auch um mal wieder Kontakt zu anderen Reisenden zu bekommen. Es ist auch ein Österreicher dabei, der allerdings Trujillo heute schon wieder verlässt. So richtig grün werde ich mit ihm auch nicht. Dann noch ein New Yorker, der in Richtung Norden reist, dann noch ein kanadisches Pärchen, dass ebenfalls nach Norden weiterreist. Also kein neuer Reisepartner in der Gruppe.

Die Tempelanlage haut mich nicht sonderlich vom Hocker. Lediglich die Fresken sind sehr gut erhalten und die Investition in einen Guide hat sich gelohnt. Es handelt sich wieder um eine Moche Anlage. Die Moche haben nichts aufgeschrieben, sie haben ihrer Nachwelt alles auf Tonkrügen hinterlassen. Das erfahren wir im Museum, dass viele Tonkrüge beinhaltet. Die Tonkrüge selbst sind der Hammer. Das ist mir im letzten Musuem schon aufgefallen. Sie wirken sehr authentisch. Die Moche haben einen Berggott vereehrt, weil das lebenswichtige Wasser aus den Bergen gekommen ist. Das Wasser wird durch Schlangen symbolisiert. Es gab auch jede Menge Menschenopfer, das Blut das Symbol des Lebens war. Dafür hat man besiegte Krieger geopfert. Wenn ichs richtig verstanden habe, allerdings nicht öffentlich.

Die Anlage beinhaltet den Tempel der Sonne „Huaca de la Sol“ (den wir besichtigt haben) und den Tempel des Mondes „Huaca de la Luna“. Zwischen beiden Tempeln wohnten ca. 20.000 Personen. Der Tempel der Sonne ist aus Lehmziegeln errichtet und beeinhaltetete mehrere Grabanlagen. War ein Tempel vollgestopft mit Leichen, wurde darüber ein neuer Tempel errichtet.

Was mit persönlich nicht so gut gefallen hat, war die Anlage. Alles war überdacht, an vielen Stellen wurde gearbeitet, überall befanden sich Gerüste und Pfeiler. Das ist natürlich wichtig um die Anlage zu schützen, allerdings hat es mein ästhetisches Empfingen zimlich gestört.

Was ich allerdings bemerkenswert fand, die Fresken sind im Originalzustand.Es wurde nichts nachgepinselt, weil die Moche sich ziemlich viele Gedanken um die Haltbarkeit der Farbe gemacht haben und eine spezielle Chemie entwickelt haben um die Farbe zu schützen.

Hier die ersten Bilder mit neuer Kamera geschossen:

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Das ist noch nicht die Anlage. Sondern der heilige Berg.

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Tempel des Mondes vom Tempel der Sonne aufgenommen. Dazwischen hat das gemeine Fussvolk gelebt.

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Sehr gut erhaltene Fresken. Rechts seht ihr eine Mauer die vor den Freske errichtet wurde. Denn irgendwann war die Anlage voll mit Leichen und wurde nach oben hin erweitert.

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Lehmziegel zum Bau des Tempels wurden in rauen Mengen benötigt. Jeder Hersteller hatte sein eigenes Logo. Hier eine Auswahl. Logistisch waren die Moche Top. Auch das Mauerwerk wirkte bisher von allem was ich gesehen habe am professionelsten.

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Neben der Hauptfreske noch ein kleines Grafitti in Form eines Reihers der gerade einen Fisch fängt. Es gab auch einen Fischergott.

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An dieser riesen Freske ist die reigiöse Hierachie dargestellt, her wurde der Pöbel mit religiösen Tricks manipuliert. …

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Unten die Soldaten (oder Kämpfer) hier die Verlier auf dem Weg zur Blutspende …

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Hier die Gewinner (sind nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen) …

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Händchen haltend kommen die Priester daher. Eine Stufe Höher als sie Kämpfer …

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dann kam der Spinnengott …

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Der Fischergott …

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Ganz oben dann der Berggott.

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Ein Bild aus dem Götterkosmos,´

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Und noch eins.

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Die Moche waren Meister der Tonverarbeitung. Sie verzierten ihre Töpfe reich mit Symbolen. Manche Symbole sind uns bis heute erhaten geblieben.

Irgendwann hat der ganze glaube jedoch nichts mehr genützt. Der Berggott schickte trotz reichlicher Opfergaben nicht mehr ausreichend Wasser, also sind die Moche ans Meer gezogen und haben sich einen neuen Gott ausgedacht. Das war dann das Ende der Mocheekultur und der Beginn der Chimukultur. Die Inka kamen erst nach den Chimu.

Nachdem Ausflug ruhe ich mich kurz aus und organisiere alles weitere. Morgen gehts dann noch in die antike Metropole Chan Chan und Abends nehme ich dann einen Firstklasse Bus, ich habe mir mal den Luxus der V.I.P. Lounge genönnt, dort sollen die Sitze besser sein, so dass man entspanter schlafen kann. Kostete mich 45 Soles, also weniger als mein Hotel in Chiclayo, wahrscheinlich ohne Deutsche Welle TV, davor aber mit Transport. Der Bus fährt um 21:00 Uhr ab und wird nach 9 Stunden Fahrt in Huaraz ankommen, wo ich dann mitten in den Anden bin und die höchsten Berge Perus besichtigen kann.

16.03.2011

Heute Nachmittag geht es nach Chan Chan. Aber erst gegen 14:30 Uhr, morgens schaue ich mir dann nochmal die Stadt an und mache einige Bilder. Trujillo ist eine schöne Kolonialstadt. Die Häuser sind gepflegt, gut erhalten und in kräftigen Farben gestrichen. Um den Zentralmarkt herum ist es recht chaotisch. Wenn ich etwas weiter weg vom Plaza de Armas (so heissen die Zentralparks in Peru) komme, habe ich wieder Probleme mich zu orientieren. Heute merke ich auch woran es liegt. Denn hier ist überall Chaos. Man richtet seine Aufmerksamkeit aufs fortbewegen, überleben (Hier fahren die Leute wie die Henker) und ich seit einiger Zeit noch aufs nicht beklaut werden. Da bleibt für die Orientierung kaum noch Kapazität. Aber ich finde immer wieder zurück.

Hier ein paar Bilder aus Trujillo:

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Plaza de Armas mit Freiheitsstatue und Kathedrale im Hintergrund.

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Hier waren Grabräuber am Werk. Recycletes Inkagold. Hier in Form eine Kirchenaltars (Nicht in der Kathedrale).

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Eine weitere Kirchenkuppel bei Nacht aufgenommen. Mit der alten Kamera ging das nur mit Stativ.

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Action am Plaza de Armas.

Nachmittags ging es dann nach Chan Chan. Die Anlage war gigantisch. Doch ist ne Menge noch nicht restauriert. Die Umgebung ist grausam, denn Chan Chan ist komplett mit moderneren Familienhäusern umbaut und die fallen hier sehr karg aus. So dass man den Eindruck hat, Chan Chan sei nie aufgegeben worden. Ebenfalls merke ich, dass ich die Tour besser ohne Führung gemacht hätte. Ich war zu geizig 5 Soles Extra zu bezahlen und habe eine Führung in Spanisch gebucht. Ich verstehe zwar vieles, aber die Führung selbst ist nervig. Erst geht es in ein Museum. Da machen die Info’s noch Sinn, aber später in der großen Anlage wäre ich lieber alleine auf Erkundungstour gegangen. Ständig wird man durch die Gegend gehetzt. Gefällt mir nicht sowas. Außerdem was für Huaca de la Luna galt, gilt auch für Chan Chan, vieles ist Überdacht oder mit Folie bedeckt. Es gibt kaum Möglichkeiten schöne Fotos zu machen.

Aber zur Anlage. Chan Chan wurde als Festung, als Zeremonienplatz, als Wohnort genutzt. Natürlich auch zur Verwaltung des Reichs. Also eine richtige Stadt. Als die Moche auf die Idee gekommen sind, sich einen neuen Gott zu suchen und die Stadt um die Huaca de la Sol und Luna Anlagen aufzugeben, weils der Berggott einfach nicht mehr brachte, sind sie ein paar Kilometer weiter ans Meer gezogen und nannten sich fortan Chimu. Die Inka haben versucht Chan Chan einzunehmen, was ihnen mit kriegerischen Mitteln nicht gelang. Die Anlage ist komplett mit dicken und sehr hohen Mauerwerk umgeben, es gibt nur einen sehr schmalen Eingang, und wenn man durch den Eingang hindurch ist, geht es durch sehr enge, labyrinthähnlich Gänge weiter. So kann sich eine Armee im Inneren unmöglich formieren. Die Inka haben dann doch gewonnen, weil sie einfach den Kanal, der die Stadt bewässert hat umgeleitet haben. Das wars dann. Der neue Gott hat auch nicht viel getaugt.

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Der Einzige Ein- und Ausgang. Einen Notausgang kannte man damals noch nicht.

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Verzierte Mauer am ersten Zeremonialplatz. Der erste ist größer und mit Fresken. Er befindet sich unmittelbar in der Nähe des Eingangs. Hier feierte das gemeine Fußvolk ihre Partys. Deswegen auch größer. Mit den Fresken wollte man den Pöbel beeindrucken.

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Einer von vielen Gängen, durch den man vom einen zum anderen Bereich gelangt. Hier mal endlich ein Bild ohne Gerüst.

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So mauerten die Chimu. Einigermaßen professionelles Mauerwerk. Hat immerhin bis heute gehalten. Auch wenn der Verbund mangelhaft ist.

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Das Wasserreservat. Dreht man hier den Hahn zu, ist schnell Schluss mit lustig. Da nutzen auch die Mauern nichts und die neuen Götter stehen auch wieder ziemlich dumm da. Wer dann noch seine Krieger opfert hat verloren.

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In diesen Nieschen wurden Götterstatuen aufgestellt. Es hab auch ähnliche Nieschen für Lebensmittel. Dies waren die Wohnbereiche.

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Die Wohnbereiche und was davon noch übrig blieb. Die Rauten waren soetwas wie Belüfungsschlitze und Fenster.

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So reiste man damals. Ich glaube, diese Fortbewegung ist auch der Grund, weshalb in Chan Chan keine Treppen exitieren. Alles ist über Rampen zu erreichen. Sehr Behinderten gerecht. Was das betrifft, waren die Chimu ihrer Zeit weit voraus.

Anschließend freue ich mich auf meine Erste V.I.P. Fahrt. Ich habe mir mal nicht nur den erste Klasse Bus gegönnt, sondern auch die V.I.P. Dorado Klasse. MIt angeblich bequemeren Bett. Das schöne, ich muss beim einchecken irgends anstehen. Im Bus läuft nicht nur die Klimaanlage, sondern gleichzeitig auch die Heizung. Ich sitze auf einem Ledersitz, die Beinfreiheit ist größer und es gibt eine Ansage vor der Fahrt die ich nicht verstehe. Außerdem Kopfkissen und eine warme Decke (wegen der Klimaanlage oder der Heizung, keine Ahnung) Dann gibt’s noch Snacks zu essen und ein Heissgeträck wird serviert. Nicht schlecht das ganze, aber den Sitz hätte ich mir bequemer vorgestellt. Es gibt aber noch die Supervipklasse. Mal sehen, vielleicht gönne ich mir diesen Luxus mal.

Ein Highlight war jedoch die Toilette am Linea Busterminal in Trujillo ACHTUNG FSK 18:

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Toilette mit Wichsvorlage (Der lassive Gesichtsausdruck und die Hand zwischen den Beinen der Dame die nur ein Höschen trägt sind auf dem Bild nicht ganz so gut erkennbar). In Deutschland gibt’s an Autobahnraststätten dagegen Werbung für Medikamente gegen Harndrang.



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